Walk of Wagner
Der Walk of Wagner wurde anlässlich des 200. Geburtstags Richard Wagners von der BMTG (Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH) als Spaziergang durch Bayreuth konzipiert.Wartburg / Eisenach
Der Anblick des Bergschlosses regte mich ungemein warm an.
Die Wartburg gehört zu den weltbekannten deutschen Nationalorten. Wagner hat sich von der Anlage oberhalb der Stadt Eisenach zum Tannhäuser anregen lassen, der seinerseits auf die „Rekonstruktion“ der Burg zurückwirkte. Doch hat der historische Dichter namens Tanhuser niemals den Festsaal der Wartburg betreten. Der literarische „Wartburgkrieg“ - wenn er denn jemals stattfand – hat unten, im Steinhof stattgefunden. Als Wagner, 1842 aus Paris kommend, die Burg von Ferne sah, beschloss er unversehens, aus der Geschichte des sagenhaften Sängers eine Oper mit einem „deutschen“ Helden zu machen.
Der Festsaal: Ist's das Opernoriginal oder die Burgkopie? Letzteres.
Irgendwann stellte man sich vor, dass „Frau Venus' Hofgesind“ im nahen Hörselberg residiert, dann den historischen Tannhäuser als ihren Liebhaber, ein Herr Lucas identifizierte Heinrich von Ofterdingen mit dem Tannhäuser, Wagner gab noch die Heilige Elisabeth dazu, ließ sich von der dramatischen Eisenacher Berglandschaft und der Burg auf der Höhe inspirieren, vermengte seine originelle Sagensynthese mit der Idee eines frühen Gesamtkunstwerks – und fertig war die Oper, alle anderen Tannhäuser- und Wartburgmythen überstrahlt. Seit 2003 kann man das Werk jährlich im Festsaal der Wartburg erleben, der nach dem Modell des zweiten Tannhäuser-Akts entworfen wurde.
Den „Rekonstruktionen“ der Anlage und den Malereien Moritz von Schwinds (vor allem dem berühmten Sängerwettstreit) stand Wagner kühl gegenüber. Dabei arbeiteten sie an einem einzigen Projekt: Hier – beim historistischen Wiederaufbau der mit nationalem Pathos überlasteten Wartburg – wie dort – bei Wagners „Gesamtkunstwerk“ - ging es um eine nationalkulturelle Idee. Sie manifestierte sich auch im Wagner-Museum zu Füßen der Wartburg, das mit der Sammlung Nikolaus Oesterleins die bedeutendste Wagnersammlung nach dem Bayreuther Archiv besitzt.
Für Wagner war sie ein „wirklicher Lichtblick“: die Wartburg.
Der Festsaal: Ist's das Opernoriginal oder die Burgkopie? Letzteres.
Irgendwann stellte man sich vor, dass „Frau Venus' Hofgesind“ im nahen Hörselberg residiert, dann den historischen Tannhäuser als ihren Liebhaber, ein Herr Lucas identifizierte Heinrich von Ofterdingen mit dem Tannhäuser, Wagner gab noch die Heilige Elisabeth dazu, ließ sich von der dramatischen Eisenacher Berglandschaft und der Burg auf der Höhe inspirieren, vermengte seine originelle Sagensynthese mit der Idee eines frühen Gesamtkunstwerks – und fertig war die Oper, alle anderen Tannhäuser- und Wartburgmythen überstrahlt. Seit 2003 kann man das Werk jährlich im Festsaal der Wartburg erleben, der nach dem Modell des zweiten Tannhäuser-Akts entworfen wurde.
Den „Rekonstruktionen“ der Anlage und den Malereien Moritz von Schwinds (vor allem dem berühmten Sängerwettstreit) stand Wagner kühl gegenüber. Dabei arbeiteten sie an einem einzigen Projekt: Hier – beim historistischen Wiederaufbau der mit nationalem Pathos überlasteten Wartburg – wie dort – bei Wagners „Gesamtkunstwerk“ - ging es um eine nationalkulturelle Idee. Sie manifestierte sich auch im Wagner-Museum zu Füßen der Wartburg, das mit der Sammlung Nikolaus Oesterleins die bedeutendste Wagnersammlung nach dem Bayreuther Archiv besitzt.
Für Wagner war sie ein „wirklicher Lichtblick“: die Wartburg.
Texte von Antonia Goldhammer und Frank Piontek