News des Präsidiums
23.11.2022
150 Jahre Jubilum in Wien
Bericht von Rainer Fineske
Am 12. November 2022 feierte der Richard-Wagner-Verband Wien sein 150. jähriges Bestehen. Ein Jubiläum das von der Präsidentin des Verbandes Dkfm Liane Bermann und ihrem Vorstandsteam auf das Perfekteste organisiert und präsentiert wurde. Die Veranstaltung fand im Palais Niederösterreich statt und während des Empfanges wurde Standesgemäß von einer Bläsergruppe wie in Bayreuth, zum Hauptteil des Tages in den historischen Landtag des Palais gerufen, bzw. geblasen.
Liane Bermann begrüßte in ihrer Rede die Ehrengäste und Mitglieder ihres Wiener Verbandes und zahlreiche Vorsitzende und Gäste aus den Wagnerverbänden u.a. aus Augsburg, Bamberg, Berlin, Dresden, Graz, Leipzig und Ulm.
Der Präsident des Richard-Wagner-Verband International, Rainer Fineske, schlug in seiner Festrede einen weiten Bogen von der Gründung des Wiener Verbandes im Jahre 1872, bis in die heutige Zeit. In seinen Ausführungen nahm er Bezug auf die politischen Begleiterscheinungen des 19. Jahrhunderts rund um die Gründung des Wiener Verbandes und ging auf die musikalischen und politischen Ausführungen Richard Wagners in seinen zahlreichen Aufenthalten in Wien ein. Für die heutige Zeit des Verbandes stellte der Präsident auch die herausragenden Leistungen in Bezug auf die Förderung der Festspiele und der Stipendienstiftung heraus und ging ebenso auf das von Zeit zu Zeit in den Fokus rückende Thema der Cancel Culture ein. Der Präsident sparte aber auch nicht das sensible Thema des gegenwärtigen Regietheaters aus, zu dem er in seiner Rede zu Symposien und Podiumsdiskussionen mit Publikumsbeteiligung anregte.
Gesanglich wurde das Festprogramm vom Wiener Schubertbund, der den Pilgerchor aus Tannhäuser und den Matrosenchor aus dem Fliegenden Holländer sang im ersten Teil gestaltet, an dessen Schluss die Wesendoncklieder, gesungen von Hubertus Reim/Klavier Eva-Maria David gestaltet wurden. Nach einer Pause folgte der Vortrag: Frauenbild bei Richard Wagner von Prof. Dr. Gier und die Ballade der Senta, gesungen von der ehemaligen Stipendiatin des Wiener Verbandes Magdalena Enwart-Kahry, Klavier M. Schamschula. Dann wurde das Klavierstück von Richard Wagners „Ankunft bei den schwarzen Schwänen“ (WWV 95) von Stefan Donner gespielt. Prof. Dr. Clemens Hellsberg, ehemaliges Mitglied der Wiener Philharmoniker und ehemaliger Vorstand des Orchesters, hielt den Vortrag: Richard Wagner in Wien und erläuterte dem Publikum in beeindruckender Weise RWs Probleme in Wien von seinen Anfängen im Jahre 1832 bis zu seinen letzen Besuchen in der Stadt in den Jahren 1872, 1875 und 1876, also seine wichtigsten Jahre rund um die Entstehung der Bayreuther Festspiele. Dabei sparte er seine politischen Schattenseiten ebenso wenig aus, wie den Menschen Wagner mit all seinen persönlichen und liebevollen Marotten. Es gelang Prof. Hellsberg im Verlaufe seines Vortages auf wirklich, man möchte fast sagen, liebevolle Weise, Richard Wagner mit all seinen Schwächen in politischer und charakterlicher Hinsicht als herausragenden Künstler und Menschen hervorzuheben.
Im Anschluss sang Stefan Unterleithner begleitet am Klavier von Yu Chen, den König Heinrich aus Lohengrin. Das Festprogramm beendete der Chorleiter des Schubertbundes, Fritz Brucker am Klavier mit Isoldes Liebestod in der Bearbeitung von Fanz Liszt. Der Abend fand mit einem gemeinsamen Verweilen im Palais mit Getränken, Canapees und Petits Fours, bei guten Gesprächen einen harmonischen Ausklang – Herzliche Gratulation und alle guten Wünsche für die nächsten Jahrzehnte.
Rainer Fineske
Fotos:
Wien Bläser Ensemble
Wagner Rede, Professor Dr. Clemens Hellsberg
Liane Berman begrüsst
Decke Festsaal Palais Niederösterreich
Präsident Rainer Fineske.