© Badisches Staatstheater Karlsruhe, Siegfried 2019

News des Präsidiums

02.01.2021
Eine Anmerkung von RWVI-Präsident Rainer Fineske
Am 25. Dezember 2020 feiert das unter dem Namen „Siegfried-Idyll bekannte symphonische Werk von Richard Wagner sein 150. Jubiläum
Berlin, 25.12.2020

Liebe Wagnerfreunde,

am 25. Dezember 2020 feiert das unter dem Namen „Siegfried-Idyll bekannte symphonische Werk von Richard Wagner sein 150. Jubiläum.

Komponiert wurde es vom Meister in aller Stille und Heimlichkeit zum 33. Geburtstag von Cosima Wagner zur Erinnerung an die Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Siegfried, auch Fidi genannt.

Uraufgeführt im kleinsten Familienkreis und als Weckruf zum morgendlichen Erwachen von Cosima Wagner wurde es an ihrem Geburtstagsmorgen dem 25. Dezember im Treppenhaus des Tribschener Landhauses am Vierwaldstätter See mit dem ursprünglichen Titel: „Tribschener Idyll mit Fidi-Vogelgesang und Orange-Sonnenaufgang“, von einem kleinen und exklusiven Kreis von Kammermusikern gespielt. Da die Komposition als Geschenk galt, verweigerte Cosima Wagner lange Zeit ihre Zustimmung zur Veröffentlichung.

Diese Komposition gehört in der Gegenwart zu den schönsten und häufig gespielten Stücken vieler symphonischer Aufführungen der Gegenwart. Cosima Wagner selbst äußerte sich über die Geburtstagsüberraschung ihres Mannes hochbeglückt und tief berührt.

Der Name der symphonischen Dichtung hängt nicht nur mit Siegfried als Sohn zusammen, sondern auch mit dem Musikdrama „Siegfried“ dem dritten Teil des Ring des Nibelungen. Wagner verwendete vornehmlich Motive aus diesem Teil des Ringes. Es ist sein einziger Beitrag zur Gattung der symphonischen Dichtung. Wagner bezeichnete die Komposition als sein einziges Orchesterwerk, für welches er ein vollständiges Programm vorlegen könnte.

Das Siegfried-Idyll ist in E-Dur komponiert und trägt die Nummer WWV 103.

Die ursprüngliche Fassung sieht ein Kammerorchester aus Flöte, Oboe, 2 Klarinetten, Fagott, 2 Hörnern, Trompete (nur 13 Takte) und Streichquintett vor. In der 1878 veröffentlichten und heute meist aufgeführten Fassung sind die Streicher mehrfach besetzt.

Rainer Fineske
Präsident
RWVI