© Badisches Staatstheater Karlsruhe, Siegfried 2019

News des Präsidiums

03.01.2020
Nachruf Harry Kupfer von Rainer Fineske
Am 30. Dezember 2019 starb plötzlich und unerwartet der weltweit gefeierte Regisseur Harry Kupfer im Alter von 84 Jahren
Berlin, 02. Januar 2020

Eine große Persönlichkeit des Musiktheaters hat uns für immer verlassen.

Harry Kupfer blieb trotz seiner Weltkarriere immer  „Seiner Komischen Oper Berlin“ freundschaftlich verbunden blieb.

Seine letzte Inszenierung an diesem Haus war die Oper „Poros“ von Georg Friedrich Händel, die im März 2019 statt fand und nach 17 Jahren seiner dortigen Abstinenz, vom Publikum frenetisch gefeiert wurde.   

Sein großes Schaffen umfasste selbstverständlich alle Opern unterschiedlicher Epochen und Zeiten.

Für uns Wagnerfreunde wird er vor allem als Regisseur des „Fliegenden Holländer“ in Bayreuth 1978 in Erinnerung bleiben, denn mit dieser Inszenierung begann seine internationale Karriere.

Mit dem „Ring des Nibelungen“ 1988 nahm er 10 Jahre später seine Arbeit in Bayreuth wieder auf und inszenierte mit Daniel Barenboim am Pult des Mystischen Abgrunds eine überzeugende Umsetzung des mythischen Stoffes der Nibelungen Saga von Richard Wagner.

Die 10 wichtigsten Werke Richard Wagners erzählte er an der Staatsoper Berlin in einem mehrjährigen Zyklus mit Daniel Barenboim als GMD des Hauses am Pult, wobei ihm nach eigener Aussage, nur beim Lohengrin in diesem Zyklus weniger einfiel als bei den anderen Werken Richard Wagners.

Harry Kupfer war immer ehrlich und geradeheraus mit seinen Aussagen zum Leben im Allgemeinen und in der Oper im Besonderen.

Das konnte man vor allem bei den Präsentationen seines neuen Buches „Inszenierte Musik“ von Johanna Eggert, im Jahr 2019 feststellen, an dessen Herausgabe ich persönlich beteiligt war und die ich mit ihm gemeinsam machen durfte. 

Harry Kupfer bleibt uns als unvergesslicher und unvergleichlicher Künstler in Erinnerung. 

Monika Beer, Vorsitzende des RWV Bamberg hat auch eine Hommage geschrieben:

https://rwv-bamberg.de/2020/01/zum-tod-von-harry-kupfer/