© Badisches Staatstheater Karlsruhe, Siegfried 2019

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08.08.2016
Der Ring ohne Worte auf der Orgel
Mit dem Konzert am 05. August 2016 in der Stadtkirche Bayreuth wurde der zweiteilige Konzertzyklus „Wagner ohne Worte“ erfolgreich abgeschlossen.
Der Wagnerverband München e.V. - in persona vertreten durch seinen Vorsitzenden Karl Russwurm - hatte das Projekt zusammen mit dem Dekanatskantor Michael Dorn durchgeführt. Die Initiative war von der Hedda und Wolfgang Reuss Foundation (München) ausgegangen. So hatte der erste Teil bereits im Juni in München (Herz-Jesu) stattgefunden (Richard Wagner – eine Orgelsinfonie aus Ouvertüren und Vorspielen).

Am „Ring-spielfreien“ Tag nun strömten zahlreiche in der Stadt anwesende Bayreuth-Pilger, aber auch waschechte Bayreuther, angeführt vom Präsidenten des RWVI Horst Eggers mit seiner Frau, in die
schöne Stadtkirche, um ein Programm mit orchestralen Highlights aus dem „Ring des Nibelungen“ zu erleben.

Hansjörg Albrecht - Leiter des Bach-Chores/Bach Orchesters München - an der Orgel in der Stadtkirche Bayreuth spielte das folgende Programm:

Rheingold … Vorspiel
Rheingold … Walhall-Szene
Walküre … Walkürenritt
Walküre … Wotans Abschied und Feuerzauber
Siegfried … Waldweben
Götterdämmerung … Siegfrieds Rheinfahrt
Götterdämmerung … Trauermarsch beim Tode Siegfrieds
Götterdämmerung … Opfertat und Erlösung


Unterstützt von seiner Frau als Assistentin hatte sich der Organist 2 Tage mit Einregistrierungen und Proben auf den speziellen Raumklang und das Instrument eingestellt und vorbereitet.
"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit", sagte schon einst der große Karl Valentin.

Schließlich gelang es eindrücklich, einen unglaublich dichten orchestralen Klang auf der „Königin der Instrumente“ herzustellen, der nie durch protzerische Lautstärke erschreckte.
Die Doppelorgel sorgte für einen plastischen Raumklang und vor allem beim Walkürenritt meinte man, Wotans Kriegerinnen selbst durch das Kirchenschiff sausen zu hören.
Eher träumerische Passagen wie das Waldweben aus dem „Siegfried“ gelangen so innig und bezaubernd, dass die Zuhörer zeitweise förmlich den Atem anhielten.

Anschließend konnten sich die die Besucher des Konzertes noch mit einer CD ausstatten, um das Live-Konzerterlebnis, das freilich nicht durch komplett durch eine „Konserve“ nachvollziehbar wird, bei Gelegenheit wieder einmal ins Gedächtnis zu rufen. Der Organist ist gerne bereit eines der beiden Konzerte irgendwo auf der Welt, wo sich eine ähnlich beglückende Kombination aus einem charakteristischen Konzert- oder Kirchenraum und einem entsprechend interessanten Instrument ergibt, zu wiederholen, wobei freilich von einer Wiederholung kaum die Rede sein kann, denn das Endergebnis wird sicher stets sehr individuell ausfallen.