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02.06.2016
Reise des RWV Düsseldorf nach Palermo
Ende Januar fand im Teatro Massimo, der prächtigen Oper von Palermo, die „Inaugurazione“, die feierliche Eröffnung der Opernsaison 2016, mit der Premiere der Götterdämmerung von Richard Wagner als Schlussstein des im Jahre 2013 begonnenen Ring-Projekts statt. Der Richard-Wagner-Verband Düsseldorf ließ es sich nicht nehmen, im Vorgriff auf die Städtepartnerschaft zwischen Palermo und Düsseldorf dem Teatro Massimo seine Aufwartung zu machen und ist mit 25 Mitgliedern und Wagner-Freunden nach Palermo gereist, um diese erwartbar spektakuläre Inszenierung des Engländers Graham Vick zu sehen. Diese Erwartung wurde nicht enttäuscht.
Es handelte sich um eine großartige, spannende Inszenierung mit wunderschönen, aber auch mit beklemmenden Bildern, eine Inszenierung, die den Zuschauer nicht kalt ließ. In brillanter Weise macht Vick die Außenwelt, die Stadt Palermo, ihr Opernhaus und die Besucher zu Teilnehmern an dem Bühnengeschehen, er zieht das Operngeschehen gewissermaßen in die Stadt und die Stadt in das Opernhaus und auf die Bühne.
Die Besucher aus Düsseldorf wurden von der Stadt Palermo mit allen Ehren empfangen. Bürgermeister Leoluca Orlando begrüßte die Reisegruppe unmittelbar nach ihrer Ankunft im Hotel persönlich. In einer kurzen Ansprache hob er den Wert der Kultur für das Lebensgefühl der Menschen hervor und wies ihr eine große Bedeutung für die Städtepartnerschaft auf der Ebene gerade der Zivilgesellschaft zu. Und wir stießen auf das Gelingen der Städtepartnerschaft an. Auch bei der Premiere selbst wurde dem Richard-Wagner-Verband große Aufmerksamkeit entgegengebracht. Sie wurde abermals von Leoluca Orlando begrüßt, ebenso von dem Beigeordneten für Kultur der Stadt Palermo, Andrea Cusumano, und vom Generalintendanten des Teatro Massimo, Francesco Giambrone. Tags darauf erwähnte die Presse dann den Besuch des Düsseldorfer Wagner Verbandes („tedeschi fedelissimi wagneriani“) und man war sichtlich stolz darauf, dass die Götterdämmerung so gut angekommen war.
Nach der Aufführung: Dinner im historischen Theatercafe; Iréne Theorin, Graham Vick, der Dirigent des Abends Stefan Anton Reck und weitere Sänger geben uns die Ehre ihres Besuches.
Es war eine Reise auf den Spuren Richard Wagners. So lautete das Motto der Reise. Die Reisegruppe logierte in dem Hotel des Palmes, dem Hotel, in dem Richard Wagner und Familie gut 4 Monate lang während ihres Aufenthaltes in Palermo wohnte. Wir besuchten die Sehenswürdigkeiten, die Richard Wagner und Cosima in Palermo und Umgebung laut Cosimas Tagebuch während ihres fast 5 monatigen Aufenthaltes in Palermo und Umgebung (Monreale, Cèfalu, Villa Palagonia in Bagheria) auch gesehen hatten.
Ein Höhepunkt war der Empfang, den Graf Giuseppe Tasca und Gräfin Costanza Tasca in der historischen Villa Tasca für die Düsseldorfer Wagnerfreunde gegeben hatte. Die Villa Tasca war der Lieblingsort von Richard Wagner in Palermo. Zum Ende seines Aufenthaltes verkehrte er fast täglich dort. Mit dem seinerzeitigen Graf Tasca verband ihn eine enge und herzliche Freundschaft. Die engen Beziehungen der Familie Tasca zur Familie Wagner hielten bis in die letzten Lebensjahre von Wolfgang Wagner an.
Joachim Fest berichtet, dass Wagner nach der Familienhistorie der Tascas in dem „zauberhaften Garten“ (so Cosima) Klingsors Zaubergarten gesehen habe. Joachim Fest schreibt, dass die Vorstellungen Wagners von Klingsors Zaubergarten mehr auf den Zaubergarten der Tascas zugetroffen haben dürften als auf den Garten in Ravello.
Im Salon der Villa Tasca ist auf dem Flügel das Original des berühmten „Porazzi“-Themas zu sehen, das Richard Wagner in Palermo geschrieben und dem Grafen Tasca zum Geschenk gemacht hatte.
Zu diesem Empfang hatten die Tascas auch die Sänger der Götterdämmerung gebeten und es ergaben sich daraus natürlich interessante Gespräche. Ein weiteres Highlight war der Besuch des Palazzo Gangi-Valguarnera, der ebenfalls nicht allgemein zugänglich ist. Auch hier, bei seinem Bankier, war Wagner zu Gast. Dem Prinzen Gangi hat er vor Verlassen Palermos einen huldvollen Dankesbrief, der dort im Original ausgestellt ist, hinterlassen. In den Räumen dieses Palastes ist übrigens die berühmte Ballszene des Luchino Visconti Filmes „Der Leopard“ mit Burt Lancaster, Claudia Cardinale und Alain Delon gedreht worden.
Beim dem Besuch in Palermo sollten auch die Chancen für die Gründung eines Richard Wagner-Verbandes Palermo eruiert werden. Die Bemühungen um eine Gründung werden weiter verfolgt. Fazit: Eine großartige Stadt Palermo mit einem baulich und künstlerisch phantastischen Opernhaus. Eine Stadt, die so viel zu bieten hat, dass ein 4 tägiger Aufenthalt nicht ausreicht, um alles zu sehen. Eine Stadt im Aufbruch, viele alte Paläste werden renoviert, das Stadtbild ändert sich zum Positiven. Palermo ist auch ein Ausgangsort für die Besichtigung dieser kulturell so gesättigten Insel.
Gisbert Lehmhaus
Es handelte sich um eine großartige, spannende Inszenierung mit wunderschönen, aber auch mit beklemmenden Bildern, eine Inszenierung, die den Zuschauer nicht kalt ließ. In brillanter Weise macht Vick die Außenwelt, die Stadt Palermo, ihr Opernhaus und die Besucher zu Teilnehmern an dem Bühnengeschehen, er zieht das Operngeschehen gewissermaßen in die Stadt und die Stadt in das Opernhaus und auf die Bühne.
Die Besucher aus Düsseldorf wurden von der Stadt Palermo mit allen Ehren empfangen. Bürgermeister Leoluca Orlando begrüßte die Reisegruppe unmittelbar nach ihrer Ankunft im Hotel persönlich. In einer kurzen Ansprache hob er den Wert der Kultur für das Lebensgefühl der Menschen hervor und wies ihr eine große Bedeutung für die Städtepartnerschaft auf der Ebene gerade der Zivilgesellschaft zu. Und wir stießen auf das Gelingen der Städtepartnerschaft an. Auch bei der Premiere selbst wurde dem Richard-Wagner-Verband große Aufmerksamkeit entgegengebracht. Sie wurde abermals von Leoluca Orlando begrüßt, ebenso von dem Beigeordneten für Kultur der Stadt Palermo, Andrea Cusumano, und vom Generalintendanten des Teatro Massimo, Francesco Giambrone. Tags darauf erwähnte die Presse dann den Besuch des Düsseldorfer Wagner Verbandes („tedeschi fedelissimi wagneriani“) und man war sichtlich stolz darauf, dass die Götterdämmerung so gut angekommen war.
Nach der Aufführung: Dinner im historischen Theatercafe; Iréne Theorin, Graham Vick, der Dirigent des Abends Stefan Anton Reck und weitere Sänger geben uns die Ehre ihres Besuches.
Es war eine Reise auf den Spuren Richard Wagners. So lautete das Motto der Reise. Die Reisegruppe logierte in dem Hotel des Palmes, dem Hotel, in dem Richard Wagner und Familie gut 4 Monate lang während ihres Aufenthaltes in Palermo wohnte. Wir besuchten die Sehenswürdigkeiten, die Richard Wagner und Cosima in Palermo und Umgebung laut Cosimas Tagebuch während ihres fast 5 monatigen Aufenthaltes in Palermo und Umgebung (Monreale, Cèfalu, Villa Palagonia in Bagheria) auch gesehen hatten.
Ein Höhepunkt war der Empfang, den Graf Giuseppe Tasca und Gräfin Costanza Tasca in der historischen Villa Tasca für die Düsseldorfer Wagnerfreunde gegeben hatte. Die Villa Tasca war der Lieblingsort von Richard Wagner in Palermo. Zum Ende seines Aufenthaltes verkehrte er fast täglich dort. Mit dem seinerzeitigen Graf Tasca verband ihn eine enge und herzliche Freundschaft. Die engen Beziehungen der Familie Tasca zur Familie Wagner hielten bis in die letzten Lebensjahre von Wolfgang Wagner an.
Joachim Fest berichtet, dass Wagner nach der Familienhistorie der Tascas in dem „zauberhaften Garten“ (so Cosima) Klingsors Zaubergarten gesehen habe. Joachim Fest schreibt, dass die Vorstellungen Wagners von Klingsors Zaubergarten mehr auf den Zaubergarten der Tascas zugetroffen haben dürften als auf den Garten in Ravello.
Im Salon der Villa Tasca ist auf dem Flügel das Original des berühmten „Porazzi“-Themas zu sehen, das Richard Wagner in Palermo geschrieben und dem Grafen Tasca zum Geschenk gemacht hatte.
Zu diesem Empfang hatten die Tascas auch die Sänger der Götterdämmerung gebeten und es ergaben sich daraus natürlich interessante Gespräche. Ein weiteres Highlight war der Besuch des Palazzo Gangi-Valguarnera, der ebenfalls nicht allgemein zugänglich ist. Auch hier, bei seinem Bankier, war Wagner zu Gast. Dem Prinzen Gangi hat er vor Verlassen Palermos einen huldvollen Dankesbrief, der dort im Original ausgestellt ist, hinterlassen. In den Räumen dieses Palastes ist übrigens die berühmte Ballszene des Luchino Visconti Filmes „Der Leopard“ mit Burt Lancaster, Claudia Cardinale und Alain Delon gedreht worden.
Beim dem Besuch in Palermo sollten auch die Chancen für die Gründung eines Richard Wagner-Verbandes Palermo eruiert werden. Die Bemühungen um eine Gründung werden weiter verfolgt. Fazit: Eine großartige Stadt Palermo mit einem baulich und künstlerisch phantastischen Opernhaus. Eine Stadt, die so viel zu bieten hat, dass ein 4 tägiger Aufenthalt nicht ausreicht, um alles zu sehen. Eine Stadt im Aufbruch, viele alte Paläste werden renoviert, das Stadtbild ändert sich zum Positiven. Palermo ist auch ein Ausgangsort für die Besichtigung dieser kulturell so gesättigten Insel.
Gisbert Lehmhaus