News der Mitglieder
04.06.2016
Besuch des RWV Frankfurt beim RWV München am 03.06.16
Ja, reisefreudig sind die Wagnerverbände von jeher, mindestens so reisefreudig wie der MEISTER selbst, der seinerzeit bekanntlich rast- und ruhelos kreuz und quer durch ganz Europa unterwegs war, mal auf der Flucht vor Gläubigern, immer aber auf der Suche nach Verwirklichung seiner Theater- und Gesellschafts-Utopien.
Nun hatte sich der RWV Frankfurt mit 20 Mitgliedern aufgemacht, den politisch-gesellschaftlichen Utopien des MEISTERS in seinem „Satyrspiel“ „Die Meistersinger von Nürnberg“ in einer Aufführung der Bayerischen Staatsoper nachzuspüren. Neben diesem musikalischen Highlight und vielen weiteren kulturellen und touristischen Programmpunkten stand auch der Besuch eines Vortrages beim Richard Wagner Verband München an. Das Thema passte auch ganz gut zur Aufführung am Folgetag, wenn man sich auch mittlerweile daran gewöhnt hat, dass Nau-Inszenierungen von grandiosen Meisterwerken manchen Kenner(ver)stören: „Bayreuths Skandale – Wagner-Provokationen von Patrice Chereau, Götz Friedrich, Heiner Müller und Frank Castorf“.
Der Musikwissenschaftler und -manager, Publizist und Moderator Peter Krause aus Hamburg stellte in einem wahren Vortragsmarathon brillant formulierte Überlegungen darüber an, ob das Ausbleiben eines Skandals heutzutage nicht als der eigentliche Skandal empfunden wird. Seiner Meinung nach hätten echte Inszenierungsskandale die Rezeptionsgeschichte des Musiktheaters in Bayreuth über lange Jahre hinweg unter der Festspielleitung von Wieland und Wolfgang Wagner entscheidend vorangebracht: Patrice Chereaus „Der Ring des Nibelungen“, Götz Friedrichs „Tannhäuser“ und Heiner Müllers „Tristan und Isolde“ besäßen heute Referenzcharakter für die Wagner-Interpretation. Seine Frage an die Zuhörer: Werden heute Inszenierungsskandale durch „inszenierte“ Skandale ersetzt? (Stichwort Jonathan Meese).
Die Betrachtungen zu den Mechanismen des Skandals im Musiktheater einst und heute jedenfalls begeisterten die ca. 100 Zuhörer (!) in der Clubetage des altehrwürdigen Künstlerhauses am Lenbachplatz. Bewegend auch die einleitenden Worte von Peter Krause, der sich aufrichtig dankbar darüber äußerte, einst als Stipendiat des Richard Wagner Verbandes München (seiner Zeit unter der Leitung von Klaus Sydow, heute Ehrenpräsident des Ortsverbandes) in Bayreuth erste Eindrücke der Musikdramen Richard Wagners sammeln zu können.
Beim anschließenden traditionellen Wagnerstammtisch sprach Bärbel Franz, unermüdliche Organisatorin und wunderbare Repräsentantin ihres Ortsverbandes im Namen des Frankfurter Vorsitzenden (Dirk Jenders) ein kurzes Grußwort.
Der Münchner Vorsitzende Karl Russwurm überreichte anschließend - ernährungsphysiologisch und vom „Markenschutz“ (Mozartkugeln) her völlig inkorrekte, gleichwohl unglaublich schmackhafte - „Wagnerkugeln“, die von Mitglied Hella Koncz liebevoll produziert und verpackt worden waren.
Der Abend klang mit lebhaften Gesprächen und Diskussionen und einem spannenden Erfahrungsaustausch von Mitgliedern zweier Wagnerverbände aus, die noch viel vorhaben.
K. Russwurm, 04.06.16
Nun hatte sich der RWV Frankfurt mit 20 Mitgliedern aufgemacht, den politisch-gesellschaftlichen Utopien des MEISTERS in seinem „Satyrspiel“ „Die Meistersinger von Nürnberg“ in einer Aufführung der Bayerischen Staatsoper nachzuspüren. Neben diesem musikalischen Highlight und vielen weiteren kulturellen und touristischen Programmpunkten stand auch der Besuch eines Vortrages beim Richard Wagner Verband München an. Das Thema passte auch ganz gut zur Aufführung am Folgetag, wenn man sich auch mittlerweile daran gewöhnt hat, dass Nau-Inszenierungen von grandiosen Meisterwerken manchen Kenner(ver)stören: „Bayreuths
Der Musikwissenschaftler und -manager, Publizist und Moderator Peter Krause aus Hamburg stellte in einem wahren Vortragsmarathon brillant formulierte Überlegungen darüber an, ob das Ausbleiben eines Skandals heutzutage nicht als der eigentliche Skandal empfunden wird. Seiner Meinung nach hätten echte Inszenierungsskandale die Rezeptionsgeschichte des Musiktheaters in Bayreuth über lange Jahre hinweg unter der Festspielleitung von Wieland und Wolfgang Wagner entscheidend vorangebracht: Patrice Chereaus „Der Ring des Nibelungen“, Götz Friedrichs „Tannhäuser“ und Heiner Müllers „Tristan und Isolde“ besäßen heute Referenzcharakter für die Wagner-Interpretation. Seine Frage an die Zuhörer: Werden heute Inszenierungsskandale durch „inszenierte“ Skandale ersetzt? (Stichwort Jonathan Meese).
Die Betrachtungen zu den Mechanismen des Skandals im Musiktheater einst und heute jedenfalls begeisterten die ca. 100 Zuhörer (!) in der Clubetage des altehrwürdigen Künstlerhauses am Lenbachplatz. Bewegend auch die einleitenden Worte von Peter Krause, der sich aufrichtig dankbar darüber äußerte, einst als Stipendiat des Richard Wagner Verbandes München (seiner Zeit unter der Leitung von Klaus Sydow, heute Ehrenpräsident des Ortsverbandes) in Bayreuth erste Eindrücke der Musikdramen Richard Wagners sammeln zu können.
Beim anschließenden traditionellen Wagnerstammtisch sprach Bärbel Franz, unermüdliche Organisatorin und wunderbare Repräsentantin ihres Ortsverbandes im Namen des Frankfurter Vorsitzenden (Dirk Jenders) ein kurzes Grußwort.
Der Münchner Vorsitzende Karl Russwurm überreichte anschließend - ernährungsphysiologisch und vom „Markenschutz“ (Mozartkugeln) her völlig inkorrekte, gleichwohl unglaublich schmackhafte - „Wagnerkugeln“, die von Mitglied Hella Koncz liebevoll produziert und verpackt worden waren.
Der Abend klang mit lebhaften Gesprächen und Diskussionen und einem spannenden Erfahrungsaustausch von Mitgliedern zweier Wagnerverbände aus, die noch viel vorhaben.
K. Russwurm, 04.06.16